1. Lies im Namen deines Erhalters, der erschaffen hat –
  2. den Menschen erschaffen hat aus einer Keimzelle!
  3. Lies – denn dein Erhalter ist der Huldreichste,
  4. der (den Menschen) den Gebrauch der Schreibfeder gelehrt hat –
  5. den Menschen gelehrt hat, was er nicht wußte!

Sura 96 / 1-5

Mit diesen eröffnenden Versen der sechsundneunzigsten sura – mit einer Anspielung auf den bescheidenen biologischen Ursprung des Menschen wie auch auf sein Bewußtsein und seinen Intellekt – begann, Anfang des siebten Jahrhunderts der christlichen Epoche, die Offenbarung des Qur’an an den Propheten Muhammad, dazu bestimmt, während der dreiundzwanzig Jahre seiner Sendung fortzudauern und kurz vor seinem Tod mit Vers 281 der zweiten sura zu enden:

Und seid euch des Tages bewußt, an dem ihr zu Gott zurückgebracht werdet, woraufhin jedem Menschen voll zurückgezahlt werden wird, was er erworben hat, und keinem wird Unrecht geschehen.

Zwischen dem ersten und dem letzten Vers (der erste und der letzte in der chronologischen Ordnung ihrer Offenbarung)1 entfaltet sich ein Buch, das mehr als jedes andere uns bekannte einzelne Phänomen die religiöse, gesellschaftliche und politische Geschichte der Welt grundlegend beeinflußt hat. Keine andere heilige Schrift hat jemals eine gleiche unmittelbare Wirkung auf das Leben der Menschen gehabt, die ihre Botschaft zuerst vernahmen und durch sie und die ihnen folgenden Generationen auf den gesamten Lauf der Zivilisation. Sie erschütterte Arabien und machte aus seinen immerfort kriegführenden Stämmen eine Nation; innerhalb weniger Jahrzehnte verbreitete sie ihre Weltsicht weit über die Grenzen Arabiens hinaus und brachte die erste dem Menschen bekannte ideologische Gesellschaft hervor; durch ihr Beharren auf Bewußtsein und Wissen bewirkte sie unter ihren Anhängern einen Geist intellektueller Neugier und unabhängigen Erkundens und führte schließlich zu jener glänzenden Epoche der Gelehrsamkeit und wissenschaftlichen Forschung, welche die Welt des Islam auf der Höhe ihrer kulturellen Lebenskraft auszeichnete; und die so durch den Qur’an beförderte Kultur drang auf zahllosen Wegen und Umwegen in den Geist des mittelalterlichen Europa und ließ jene Wiederbelebung der westlichen Kultur erstehen, die wir die Renaissance nennen und wurde so im Laufe der Zeit weitgehend verantwortlich für die Geburt dessen, was als das „wissenschaftliche Zeitalter“ bezeichnet wird: das Zeitalter, in dem wir jetzt leben.

All dies wurde letztendlich durch die Botschaft des Qur’an bewirkt: und es wurde mittels der Menschen bewirkt, die er inspirierte und denen er eine Grundlage für ihre ethischen Bewertungen und eine Richtung für alle ihre weltlichen Unterfangen bereitstellte: denn niemals ist ein Buch – die Bibel nicht ausgenommen – von so vielen mit vergleichbarer Intensität und Verehrung gelesen worden; und niemals hat irgendein anderes Buch so vielen und über einen so langen Zeitraum eine vergleichbar umfassende Antwort auf die Frage geboten: „Wie soll ich mich verhalten, um das gute Leben in dieser Welt und Glückseligkeit im kommenden Leben zu erlangen?“ Wie oft auch immer einzelne Muslime diese Antwort falsch verstanden haben mögen, und wie weit auch immer viele von ihnen vom Geist seiner Botschaft abgewichen sein mögen, so bleibt die Tatsache, daß für alle, die an ihn glaubten und glauben, der Qur’an die letztliche Manifestation der Gnade Gottes gegen den Menschen darstellt, die letztliche Weisheit und die letztliche Schönheit des Ausdrucks: kurz, das wahre Wort Gottes.

Diese Haltung der Muslime dem Qur’an gegenüber verwirrt in der Regel den westlichen Menschen, der sich dem Qur’an mittels der einen oder anderen der vielen vorhandenen Übersetzungen annähert. Wo der Gläubige, der den Qur’an auf arabisch liest, Schönheit sieht, meint der nichtmuslimische Leser oftmals „Ungeschliffenheit“ zu erkennen; die Kohärenz der qur’anischen Weltsicht und ihre Bedeutsamkeit für die Lage des Menschen entgehen ihm völlig und erscheinen im Gewand dessen, was in Europas und Amerikas orientalistischer Literatur häufig als „inkohärentes Umherschweifen“ beschrieben wird;2 und Passagen, die für einen Muslim erhabene Weisheit ausdrücken, klingen für das westliche Ohr oft „flach“ und „wenig inspirierend“. Und doch haben nicht einmal die unfreundlichsten Kritiker des Qur’an jemals geleugnet, daß er tatsächlich die höchste Quelle der Inspiration – sowohl im religiösen wie kulturellen Sinn dieses Wortes – für unzählige Millionen von Menschen bot, die in ihrer Gesamtheit einen herausragenden Beitrag zu Wissen, Zivilisation und gesellschaftlicher Errungenschaft des Menschen geleistet haben. Wie ist dieses Paradox zu erklären?

Es kann nicht durch das allzu leichte, von vielen modernen Muslimen so bereitwillig akzeptierte Argument erklärt werden, daß der Qur’an von seinen westlichen Übersetzern „absichtlich falsch dargestellt“ wurde. Denn obwohl nicht zu leugnen ist, daß unter den vorhandenen Übersetzungen in fast alle bedeutenderen europäischen Sprachen es so manche gibt, die von böswilligem Vorurteil und – besonders in früherer Zeit – von irregehendem „missionarischen“ Eifer inspiriert worden ist, so besteht doch kaum Zweifel, daß einige der neueren Übersetzungen die Werke ernsthafter Gelehrter sind, die, ohne von irgendwelcher bewußter Voreingenommenheit getrieben zu sein, sich ernsthaft bemüht haben, die Bedeutung des arabischen Originals in diese oder jene europäische Sprache zu übertragen; und zudem gibt es eine Anzahl moderner Übersetzungen von Muslimen, von denen, weil sie Muslime sind, auch bei Aufbietung aller Phantasie nicht angenommen werden kann, daß sie „falsch darstellten“, was für sie eine heilige Offenbarung war. Dennoch hat keine dieser Übersetzungen – ob von Muslimen oder Nichtmuslimen – bisher den Qur’an Herz und Geist von Menschen näher gebracht, die in einem anderen religiösen und psychologischen Klima aufwuchsen, und etwas, wie wenig auch immer, seiner wahren Tiefe und Weisheit offenbart. In gewissem Maß mag dies auf den bewußten und unbewußten Vorurteilen gegenüber dem Islam beruhen, die westliche kulturelle Vorstellungen seit der Zeit der Kreuzzüge durchdrungen haben – ein unentwirrbares Erbe von Gedanken und Gefühlen, das seinen Eindruck auf die Haltung gegenüber allem Islamischen nicht nur seitens des „Mannes auf der Straße“ hinterlassen hat, sondern auch auf feinere Weise seitens von Gelehrten, die objektive Forschung anstreben. Aber selbst dieser psychologische Faktor erklärt nicht ausreichend den völligen Mangel an Wertschätzung des Qur’an in der westlichen Welt, und dies trotz ihres unleugbaren und immer weiter zunehmenden Interesses an allem, was die Welt des Islam angeht.

Es ist mehr als wahrscheinlich, daß einer der Gründe für diesen Mangel an Wertschätzung in jenem Aspekt des Qur’an zu finden ist, der ihn grundlegend von allen anderen heiligen Schriften unterscheidet: seine Betonung der Vernunft als gültigem Weg zum Glauben wie auch sein Beharren auf der Untrennbarkeit der spirituellen und der physischen (und daher auch gesellschaftlichen) Sphären der menschlichen Existenz: die Untrennbarkeit von täglichem Handeln und Verhalten des Menschen, wie „weltlich“ auch immer, von seinem spirituellen Leben und und Schicksal. Dieses Fehlen jeder Aufteilung der Wirklichkeit in „physische“ und „spirituelle“ Bereiche macht es schwierig für Menschen, die im Einflußbereich anderer Religionen mit ihrer Betonung auf dem „übernatürlichen“ Element aufgewachsen sind, das angeblich zu jeder wahren religiösen Erfahrung gehört, die in erster Linie rationale Herangehensweise des Qur’an an alle religiöse Fragen wertzuschätzen. Folglich verwirrt sein andauerndes Verweben von spirituellen Lehren mit praktischer Gesetzgebung den westlichen Leser, der sich daran gewöhnt hat, „religiöse Erfahrung“ mit einem Schauder numinoser Ehrfurcht vor Dingen zu identifizieren, die verborgen und jenseits allen intellektuellen Begreifens sind, und der plötzlich mit dem Anspruch des Qur’an konfrontiert ist, eine Rechtleitung nicht nur zum spirituellen Wohl des Jenseits, sondern auch zum in dieser Welt erlangbaren guten Leben – spirituell, physisch und gesellschaftlich – zu sein. Kurz gesagt, der westliche Mensch kann nicht bereitwillig die qur’anische These akzeptieren, daß alles Leben, da gottgegeben, eine Einheit ist, und daß die Probleme von Fleisch und Geist, von Geschlecht und Ökonomie, von individueller Rechtschaffenheit und sozialer Gerechtigkeit eng verbunden sind mit den Hoffnungen, die der Mensch berechtigterweise hinsichtlich seines Lebens nach dem Tod hegen darf. Dies ist meines Erachtens einer der Gründe für die negative, verständnislose Haltung der meisten westlichen Menschen gegenüber dem Qur’an und seinen Lehren. Aber noch ein anderer – und vielleicht noch entscheidenderer – Grund kann in der Tatsache gesehen werden, daß der Qur’an selbst noch nie auf eine Weise in irgendeiner europäischen Sprache dargeboten wurde, die ihn wahrhaft verständlich macht.

Wenn wir die lange Liste von Übersetzungen betrachten – beginnend mit den lateinischen Werken des hohen Mittelalters und fortgesetzt bis in die Gegenwart in fast allen europäischen Sprachen – finden wir einen gemeinsamen Nenner bei all ihren Autoren, ob Muslime oder Nichtmuslime: alle von ihnen waren – oder sind – Menschen, die ihre Kenntnis des Arabischen nur durch akademisches Studium allein erworben haben: das heißt aus Büchern. Keiner von ihnen, wie groß auch immer seine Gelehrsamkeit, ist jemals so vertraut mit der arabischen Sprache gewesen, wie eine Person mit seiner eigenen Sprache ist, welche die Nuancen ihrer Idiomatik und Ausdrucksweise mit einer aktiven, assoziierenden Reaktion in sich selbst aufgenommen hat und sie mit einem Ohr gehört hat, das auf die der akustischen Symbolik ihrer Wörter und Sätze zugrunde liegenden Absicht spontan eingestimmt ist. Denn die Wörter und Sätze einer Sprache – jeder Sprache – sind nur Symbole für Bedeutungen, auf die sich jene konventionell und unterbewußt verständigt haben, die ihre Wahrnehmung der Realität mittels dieser jeweiligen Sprache ausdrücken. Wenn der Übersetzer nicht fähig ist, in sich selbst die konzeptuelle Symbolik der fraglichen Sprache wiederzugeben – das heißt, wenn er sie nicht in all ihrer Natürlichkeit und Unmittelbarkeit in seinem Ohr „singen“ hört -, wird seine Übersetzung nicht mehr als die äußere Schale des literarischen Gegenstandes übermitteln, dem seine Arbeit gewidmet ist, und wird in höherem oder niedrigerem Maß die innere Bedeutung des Originals verfehlen: und je größer die Tiefe des Originals, um so weiter muß eine solche Übersetzung von seinem Geist abweichen.

Zweifellos können manche der Übersetzer des Qur’an, deren Werke der westlichen Öffentlichkeit zugänglich sind, in dem Sinn als hervorragende Gelehrte bezeichnet werden, daß sie die arabische Grammatik zu beherrschen gelernt und eine beachtliche Kenntnis der arabischen Literatur erlangt haben; aber diese Beherrschung der arabischen Grammatik und diese Kenntnis der Literatur können den Übersetzer im Falle der Übersetzung aus dem Arabischen (und insbesondere dem Arabischen des Qur’an) nicht unabhängig machen von jener unauflöslichen Verbindung mit dem Geist der Sprache, die nur durch das Leben mit und in ihr erlangt werden kann.

Arabisch ist eine semitische Sprache: in der Tat ist es die einzige semitische Sprache, die ununterbrochen über Tausende von Jahren lebendig geblieben ist; und es ist die einzige lebendige Sprache, die während der letzten vierzehn Jahrhunderte völlig unverändert geblieben ist. Diese beiden Faktoren sind äußerst bedeutsam für das Problem, das wir betrachten. Da jede Sprache ein System von Symbolen ist, die den besonderen Sinn der Lebenswerte ihrer Menschen ausdrücken und ihre besondere Weise, ihre Wahrnehmung der Realität zu übermitteln, ist es offensichtlich, daß die Sprache der Araber – eine semitische Sprache, die über so viele Jahrhunderte hinweg unverändert geblieben ist – sich weit von allem unterscheiden muß, an das der westliche Geist gewohnt ist. Der Unterschied der arabischen Idiomatik gegenüber jeder europäischen ist nicht nur eine Sache ihrer syntaktischen Form und der Weise, in der sie Gedanken übermittelt; noch beruht er ausschließlich auf der bekannten äußersten Flexibilität der arabischen Grammatik, die ihrem besonderen System von verbalen ‚Wurzeln‘ und den zahlreichen Stammformen entspringt, die von diesen Wurzeln abgeleitet werden können; noch auch auf dem außergewöhnlichen Reichtum des arabischen Vokabulars: es ist ein Unterschied von Geist und Lebenssinn. Und da das Arabische des Qur’an eine Sprache ist, die ihre volle Reife im Arabien vor vierzehn Jahrhunderten erlangte, folgt daraus, daß man, um ihren Geist richtig zu erfassen, fähig sein muß, diese Sprache zu empfinden und zu hören, wie die Araber sie zu der Zeit empfanden und hörten, als der Qur’an offenbart wurde, und die Bedeutung zu verstehen, die sie den sprachlichen Symbolen gaben, in denen sie ausgedrückt ist.

Wir Muslime glauben, daß der Qur’an das Wort Gottes ist, dem Propheten Muhammad durch das Medium einer menschlichen Sprache offenbart. Es war die Sprache der arabischen Halbinsel: die Sprache eines Volkes, versehen mit jener besonderen Schlagfertigkeit, welche die Wüste und ihr Gefühl von weiter, zeitloser Ausdehnung ihren Kindern erteilt: die Sprache von Menschen, deren geistige Bilder, mühelos von Assoziation zu Assoziation fließend, einander in raschem Fortschreiten folgen und oft intermediäre – sozusagen „sich von selbst verstehende“ – Gedankenfolgen elliptisch überspringen hin zu der Idee, die sie zu empfangen oder auszudrücken anstreben. Dieser Ellipsismus (von den arabischen Philologen idschaz genannt) ist ein integrales Merkmal des arabischen Idioms und daher der Sprache des Qur’an – in einem solchen Maß, daß es unmöglich ist, seine Methode und seine innere Bedeutung zu verstehen, ohne selbst fähig zu sein, in sich selbst instinktiv etwas von derselben Qualität elliptischen, assoziativen Denkens zu reproduzieren. Diese Fähigkeit erwirbt der gebildete Araber fast automatisch durch einen Prozeß geistiger Osmose von früher Kindheit an: denn wenn er lernt, seine Sprache richtig zu sprechen, erwirbt er unbewußt die Wesensart des Denkens, in der sie sich entwickelte, und wächst so unmerklich in die konzeptuelle Umwelt, aus der die arabische Sprache ihre besondere Form und Weise des Ausdrucks herleitet. Nicht so jedoch bei dem Nichtaraber, der erst in reifem Alter mit der arabischen Sprache bekannt wird, als Folge einer bewußten Bemühung, d.h. durch Studium: denn was er erwirbt, ist nur eine vorgefertigte, äußere Struktur bar jener nicht greifbaren Beschaffenheit des Ellipsismus, der dem arabischen Idiom sein inneres Leben und seine innere Wirklichkeit gibt.

Dies bedeutet indes nicht, daß ein Nichtaraber niemals Arabisch in seinem wahren Geist verstehen kann: es heißt nicht mehr und nicht weniger, als daß er es durch akademisches Studium allein nicht wirklich meistern kann, sondern zusätzlich zum philologischen Erlernen ein instinktives „Gefühl“ der Sprache braucht. Es ist nun so, daß ein solches Gefühl nicht durch bloßes Leben unter den modernen Arabern der Städte erworben werden kann. Obwohl viele von ihnen, besonders die Gebildeten, den Geist ihrer Sprache unterbewußt aufgenommen haben mögen, können sie ihn nur selten einem Außenstehenden vermitteln – aus dem einfachen Grund, daß, wie hoch auch ihre sprachliche Bildung, ihre Alltagssprache im Laufe der Jahrhunderte weitgehend verdorben und dem ursprünglichen Arabisch entfremdet wurde. So muß ein Nichtaraber, um das notwendige „Gefühl“ für die arabische Sprache zu erlangen, in langer und enger Verbindung mit Leuten gelebt haben, deren Alltagssprache den echten Geist ihrer Sprache widerspiegelt und deren Denkvorgänge jenen der Araber gleichen, die zu der Zeit lebten, als die arabische Sprache ihre abschließende Färbung und innere Form erhielt. In unseren Tagen sind solche Menschen nur die Beduinen der arabischen Halbinsel und insbesondere jene Zentral- und Ostarabiens. Denn ungeachtet der vielen dialektalen Besonderheiten, durch die sich ihre Sprache vom klassischen Arabisch des Qur’an unterscheiden mag, ist sie – bisher – dem Idiom der Zeit des Propheten sehr nahe geblieben und hat alle seine wesentlichen Eigenschaften bewahrt.3 Mit anderen Worten, Vertrautheit mit der Beduinensprache Zentral- und Ostarabiens – zusätzlich natürlich zu akademischer Kenntnis des klassischen Arabisch – ist der einzige Weg für einen Nichtaraber unserer Zeit, ein gründliches Verständnis der Redeweise des Qur’an zu erlangen. Und weil keiner der Gelehrten, die zuvor den Qur’an in europäische Sprachen übersetzt hat, jemals diese Voraussetzung erfüllte, sind ihre Übersetzungen nur entfernte und fehlerhafte Widerklänge seiner Bedeutung und seines Geistes geblieben.

*

Das Werk, das ich nun der Öffentlichkeit vorlege, beruht auf einem Leben des Studierens und vielen in Arabien verbrachten Jahren. Es ist ein Versuch – vielleicht der erste Versuch – einer wirklich idiomatischen, erklärenden Übertragung der qur’anischen Botschaft in eine europäische Sprache.

Dennoch beanspruche ich nicht, den Qur’an in dem Sinn „übersetzt“ zu haben, wie, sagen wir, Plato oder Shakespeare übersetzt werden können. Im Unterschied zu jedem anderen Buch bilden seine Bedeutung und seine sprachliche Präsentation ein unauflösliches Ganzes. Die Stellung einzelner Wörter in einem Satz, der Rhythmus und Klang seiner Wendungen und ihre syntaktische Konstruktion, die Weise, in der eine Metapher fast unmerklich in eine pragmatische Aussage fließt, der Gebrauch akustischer Betonung nicht nur im Dienst der Rhetorik, sondern als Mittel der Anspielung auf unausgesprochene, aber klar implizierte Gedanken: all dies macht den Qur’an letztlich einzig und unübersetzbar – eine Tatsache, auf die von vielen früheren Übersetzern und allen arabischen Gelehrten hingewiesen wurde. Aber obwohl es unmöglich ist, den Qur’an als solchen in irgendeiner anderen Sprache zu „reproduzieren“, ist es dennoch möglich, seine Botschaft Menschen verständlich zu machen, die, wie die meisten im Westen, überhaupt kein Arabisch können oder – wie es bei den meisten der gebildeten nichtarabischen Muslime der Fall ist – nicht gut genug, um ihren Weg durch ihn ohne Hilfe zu finden.

Zu diesem Zweck muß der Übersetzer stets durch den zur Zeit der Offenbarung des Qur’an vorherrschenden Sprachgebrauch geleitet sein und immer berücksichtigen, daß manche seiner Ausdrücke – insbesondere solche, die sich auf abstrakte Konzepte beziehen – im Laufe der Zeit im volkstümlichen Geist einem feinen Wandel unterlagen und deshalb nicht in Übereinstimmung mit dem Sinn übersetzt werden sollten, den sie im nachklassischen Sprachgebrauch erhielten. Wie durch den großen islamischen Gelehrten Muhammad ‚Abduh<sup4t aufgezeigt, haben sich selbst manche der berühmten, ansonsten linguistisch zuverlässigen Qur’an-Kommentatoren gelegentlich in dieser Hinsicht geirrt; und ihre Irrtümer, durch die Unzulänglichkeit moderner Übersetzer vergrößert, haben zu so mancher Entstellung und manchmal zu einer völligen Unverständlichkeit einzelner qur’anischer Passagen in ihren europäischen Übertragungen geführt.

Ein anderer (und nicht weniger wichtiger) Punkt, den der Übersetzer vollständig berücksichtigen muß, ist der idschaz des Qur’an: jener unnachahmliche Ellipsismus, der oft absichtlich intermediäre Gedankenglieder ausläßt, um die letzte Stufe eines Gedankens so prägnant und knapp wie möglich innerhalb der Begrenzungen einer menschlichen Sprache auszudrücken. Diese Methode des idschaz ist, wie ich erklärt habe, ein besonderer, integraler Aspekt der arabischen Sprache und hat ihre höchste Vervollkommnung im Qur’an erreicht. Um seine Bedeutung in eine Sprache zu übertragen, die nicht auf gleiche elliptische Weise funktioniert, müssen die Gedankenverbindungen, die im Original fehlen – d.h. die absichtlich ausgelassen sind –, durch den Übersetzer in Form häufiger Einfügungen in Klammern ergänzt werden; denn wenn dies nicht geschieht, verliert die betreffende arabische Wendung in der Übersetzung all ihr Leben und wird oftmals zu einem Durcheinander ohne Sinn.

Weiterhin muß man sich hüten, in jedem einzelnen Fall die im Qur’an gebrauchten religiösen Begriffe in dem Sinn zu übertragen, den sie erlangt haben, nachdem der Islam in einem bestimmten Rahmen von Gesetzen, Grundsätzen und Praktiken „institutionalisiert“ wurde. Wie legitim diese „Institutionalisierung“ im Kontext der islamischen Religionsgeschichte auch sein mag, ist es doch offensichtlich, daß der Qur’an nicht richtig verstanden werden kann, wenn wir ihn allein im Lichte späterer ideologischer Entwicklung lesen und seinen ursprünglichen Zweck und Sinn aus dem Blick verlieren, den er für die Menschen hatte – und haben sollte –, die ihn zuerst von den Lippen des Propheten selbst vernahmen. Wenn beispielsweise seine Zeitgenossen die Wörter islam und muslim hörten, verstanden sie diese in der Bedeutung „Selbstergebung“ des Menschen „in Gott“ und „einer, der sich Gott ergibt“, ohne diese Begriffe auf irgendeine bestimmte Gemeinschaft oder Glaubensgruppierung einzuschränken – z.B. in 3:67, wo von Abraham gesagt wird, daß er „sich Gott ergeben hatte“ (kana musliman) oder in 3:52, wo die Jünger von Jesus sagen: „Bezeuge du, daß wir uns Gott ergeben haben (bi-anna muslimun)“. Im Arabischen ist diese ursprüngliche Bedeutung unbeeinträchtigt geblieben, und kein arabischer Gelehrter hat jemals die weitreichende Bedeutung dieses Begriffs vergessen. Nicht so jedoch der Araber unserer Tage, Gläubiger und Nichtgläubiger gleichermaßen: für ihn haben islam und muslim gewöhnlich eine eingeschränkte, historisch begrenzte Bedeutung und beziehen sich ausschließlich auf die Anhänger des Propheten Muhammad. Entsprechend sind die Begriffe kufr („Leugnung der Wahrheit“)und kafir („einer, der die Wahrheit leugnet“) in den üblichen Übersetzungen des Qur’an unzulässigerweise zu „Unglauben“ und „Ungläubiger“ vereinfacht und somit ihrer weiten spirituellen Bedeutung beraubt worden, die der Qur’an diesen Begriffen gibt. Ein weiteres Beispiel findet sich in der üblichen Übertragung des Wortes kitab, bezogen auf den Qur’an, mit „Buch“: denn als der Qur’an offenbart wurde (und wir dürfen nicht vergessen, daß dieser Prozeß dreiundzwanzig Jahre andauerte), stellten jene, die seiner Rezitation zuhörten, ihn sich nicht als „Buch“ vor – da es erst Jahrzehnte nach dem Tod des Propheten zu einem solchen zusammengestellt wurde –, sondern vielmehr, angesichts der Ableitung des Nomens kitab von dem Verb kataba („er schrieb“ oder bildlich „er verordnete“) als „göttliche Schrift oder „Offenbarung“. Dasselbe gilt hinsichtlich des qur’anischen Gebrauchs dieses Begriffes in seiner Konnotation von früheren offenbarten Schriften: denn der Qur’an betont oft die Tatsache, daß jene früheren Gestaltungen göttlicher Schrift im Laufe der Zeit weitgehend verfälscht wurden und die vorhandenen heiligen „Bücher“ nicht wirklich die ursprünglichen Offenbarungen darstellen. Folglich ist die Übersetzung von ahl- al-kitab mit „Leute des Buches“ nicht besonders sinnvoll; meiner Meinung nach sollte der Begriff mit „Anhänger früherer Offenbarung“ übertragen werden.

Kurz gesagt, wenn die Botschaft des Qur’an in einer anderen Sprache wahrhaft verständlich sein soll, muß sie so übertragen werden, daß sie so nahe wie möglich den Sinn reproduziert, den sie für die Menschen hatte, die noch von den begrifflichen Vorstellungen späterer islamischer Entwicklungen unbelastet waren: und dies ist das vorrangige Prinzip gewesen, das mich während meiner Arbeit geleitet hat.

Mit der Ausnahme von zwei Begriffen habe ich mich bemüht, jedes qur’anische Konzept in passenden deutschen Ausdrücken zu umschreiben – eine Bemühung, die manchmal den Gebrauch von ganzen Sätzen erforderlich machte, um die Bedeutung eines einzigen arabischen Wortes zu vermitteln. Die beiden Ausnahmen von dieser Regel sind die Begriffe al-qur’an und sura, da keiner von beiden im Arabischen jemals für etwas anderes gebraucht wurde als zur Bezeichnung des Namens dieser besonderen göttlichen Schrift beziehungsweise jedes ihrer Abschnitte oder „Kapitel“: mit dem Ergebnis, daß es von keinerlei Nutzen für den Leser gewesen wäre, „Übersetzungen“ dieser beiden Begriffe vorgelegt zu bekommen.5

Abgesehen von diesen linguistischen Erwägungen habe ich versucht, durchgehend zwei grundlegende Regeln der Interpretation zu beachten.

Erstens darf der Qur’an nicht als eine Zusammenstellung von einzelnen Geboten und Ermahnungen betrachtet werden, sondern als ein integrales Ganzes: das bedeutet als eine Darlegung einer ethischen Lehre, in der jeder Vers und jeder Satz eine enge Beziehung zu anderen Versen und Sätzen hat, die alle einander erklären und näher ausführen. Folglich kann seine wirkliche Bedeutung nur erfaßt werden, wenn wir jede seiner Aussagen mit dem in Beziehung setzen, was auf seinen Seiten an anderer Stelle ausgesagt worden ist, und versuchen, seine Gedanken mittels zahlreicher Querverweise zu erklären versuchen, und dabei jeweils das Besondere dem Allgemeinen und das Beiläufige dem Wesentlichen unterordnen. Wenn diese Regel konsequent beachtet wird, erkennen wir, daß der Qur’an – in den Worten von Muhammad ‚Abduh – „sein eigener bester Kommentar“ ist.

Zweitens sollte kein Teil des Qur’an allein aus einem rein historischen Blickwinkel betrachtet werden: das heißt, alle seine Bezugnahmen auf geschichtliche Umstände und Ereignisse – sowohl zu Lebzeiten des Propheten als auch zu früheren Zeiten – müssen als Illustrationen der menschlichen Verfassung und nicht als Selbstzwecke gesehen werden. Darum darf der Erwägung des geschichtlichen Anlasses, bei dem ein bestimmter Vers offenbart wurde, – ein Betreiben, das den Herzen der klassischen Kommentatoren so lieb ist, und zwar berechtigterweise – niemals erlaubt werden, den zugrunde liegenden Sinn dieses Verses und seine innere Bedeutung für die ethische Lehre zu verdunkeln, die der Qur’an, als Ganzes genommen, darlegt.

Um nach meinem besten Vermögen die vielen Facetten der qur’anischen Botschaft herauszustellen, fand ich es notwendig, meiner Übersetzung eine beträchtliche Anzahl erklärender Anmerkungen beizufügen. Gewisse Bemerkungen bezüglich der Symbolik des Qur’an wie auch seiner Eschatologie werden gesondert in Anhang I am Ende dieses Werkes behandelt. Sowohl in den Anmerkungen als auch in den Anhängen habe ich nicht mehr versucht, als die Botschaft des Qur’an zu erhellen und zu diesem Zweck reichlich auf die Werke der großen arabischen Philologen und der klassischen Kommentatoren zurückgegriffen. Wenn ich mich gelegentlich gezwungen sah, mich von den Interpretationen letzterer zu unterscheiden, soll der Leser sich erinnern, daß gerade die Einzigartigkeit des Qur’an in der Tatsache besteht, daß je weiter unser weltliches Wissen und unsere geschichtliche Erfahrung zunehmen, sich um so mehr bisher unerwartete Bedeutungen auf seinen Seiten offenbaren.

Die großen Denker unserer Vergangenheit haben dieses Problem sehr gut verstanden. In ihren Kommentaren haben sie sich dem Qur’an mit ihrer Vernunft angenähert: das heißt, sie versuchten den Sinn jeder qur’anischen Aussage im Lichte ihrer vorzüglichen Kenntnis der arabischen Sprache und der Lehren des Propheten – wie sie aus seiner sunna hervorgehen – wie auch nach dem ihnen zur Verfügung stehenden allgemeinen Wissensbestand und den geschichtlichen und kulturellen Erfahrungen zu erklären, welche die menschliche Gesellschaft bis zu ihrer Zeit geformt hatten. Darum war es nur natürlich, daß die Weise, auf die ein Kommentator eine bestimmte qur’anische Aussage oder einen Ausdruck verstand, sich gelegentlich – und manchmal sehr einschneidend – von der Bedeutung unterschied, die ihnen von diesem oder jenem seiner Vorgänger zugeschrieben worden waren. Mit anderen Worten, sie widersprachen einander oftmals in ihren Interpretationen: aber sie taten dies ohne jede Animosität, da sie sich des Elements der Relativität, die allem menschlichen Denken innewohnt, und der Integrität des jeweils Anderen völlig bewußt waren. Und sie waren sich auch des tiefgründigen Wortes des Propheten völlig bewußt: “ Die Meinungsunterschiede (ikhtilaf) unter den Gelehrten meiner Gemeinschaft sind (ein Ergebnis) göttlicher Gnade (rahma)“ – was klar impliziert, daß solche Meinungsunterschiede die Grundlage allen Fortschritts im menschlichen Denken und daher ein äußerst wirksamer Faktor für den Wissenserwerb des Menschen sind.

Aber obwohl keiner der wirklich selbstständig denkenden, klassischen Qur’an-Kommentatoren jemals den Anspruch auf „Endgültigkeit“ bezüglich seiner eigenen Interpretationen erhob, kann nicht oft genug betont werden, daß ohne das Werk jener unvergleichlich großen Gelehrten vergangener Jahrhunderte keine moderne Übersetzung des Qur’an – meine eigene inbegriffen – jemals mit irgendwelcher Hoffnung auf Erfolg unternommen werden könnte; und so schulde ich, selbst wenn ich mich von ihren Interpretationen unterscheide, ihrer Gelehrsamkeit Unermeßliches für den Antrieb, die sie mir für meine eigene Suche nach Wahrheit gegeben hat.

* HINSICHTLICH des Stils meiner Übersetzung habe ich bewußt den Gebrauch unnötiger Archaismen vermieden, die nur dazu führen würden, dem zeitgenössischen Leser die Bedeutung des Qur’an zu verdunkeln. Andererseits habe ich keine Notwendigkeit gesehen, die qur’anischen Wendungen in ein absichtlich „modernes“ Idiom zu übertragen, das mit dem Geist des arabischen Originals in Widerspruch geraten und jedes Ohr unangenehm berühren würde, das auf die dem Konzept der Offenbarung innewohnende Feierlichkeit eingestimmt ist. Mit all dem erhebe ich dennoch keinen Anspruch, irgendetwas von dem unbeschreiblichen Rhythmus und der Sprachgewalt des Qur’an reproduziert zu haben. Niemand, der seine majestätische Schönheit wirklich erfahren hat, könnte jemals so vermessen sein, eine solche Behauptung zu erheben oder sich überhaupt auf einen solchen Versuch einzulassen.

Und ich bin mir völlig bewußt, daß meine Übertragung dem Qur’an und den Schichten über Schichten seiner Bedeutung nicht wirklich „gerecht wird“ und nicht „gerecht werden“ könnte: denn,

wenn das ganze Meer Tinte wäre für die Worte meines Erhalters, wäre das Meer fürwahr erschöpft, ehe die Worte meines Erhalters erschöpft sind.

(Qur’an 18:109)


1 Es gilt zu beachten, daß der Qur’an in seiner abschließenden Zusammenstellung in Übereinstimmung mit den inneren Erfordernissen seiner Botschaft als Ganzes angeordnet ist und nicht in der chronologischen Ordnung, in der die einzelnen suras oder Passagen offenbart wurden.

2So verweisen westliche Kritiker des Qur’an häufig auf die angeblich „inkohärenten“ Bezugnahmen auf Gott – oft in ein und demselben Satz als „Er“, „Gott“, „Wir“ oder „Ich“ mit den entsprechenden Wechseln des Pronomens von „Sein“ zu „Unser“ oder „Mein“, oder von „Ihm“ zu „Uns“ oder „Mir“. Ihnen scheint die Tatsache unbekannt zu sein, daß diese Wechsel nicht zufällig sind, und nicht einmal das, was man als „dichterische Freiheit“ beschreiben könnte, sondern offensichtlich beabsichtigt: ein sprachliches Mittel zur Betonung des Gedankens, daß Gott nicht eine „Person“ ist und deshalb nicht wirklich mit Pronomen umschrieben werden kann, die sich auf endliche Wesen beziehen.

3Es gilt zu beachten, daß unter dem Eindruck moderner wirtschaftlicher Bedingungen, welche die altehrwürdige Lebensweise der Beduinen radikal verändert und sie durch Schulbildung und Radio in direkten Kontakt mit der levantinischen Kultur der Städte brachte, die Reinheit ihrer Sprache rasch verschwindet und vielleicht bald aufhört, lebender Führer für Lernende der arabischen Sprache zu sein.

4Der Leser wird in meinen erläuternden Anmerkungen häufig Verweise auf von Muhammad ‚Abduh (1849-1905) vertretene Ansichten finden. Seine Bedeutung im Kontext der modernen Welt des Islam kann nicht genug betont werden. Ohne Übertreibung darf gesagt werden, daß jeder einzelne Trend im gegenwärtigen islamischen Denken auf den direkten oder indirekten Einfluß dieses höchst herausragenden aller modernen islamischen Denker zurückgeführt werden kann. Der von ihm geplante und begonnene Qur’an-Kommentar wurde mit seinem Tod 1905 unterbrochen; er wurde fortgesetzt (doch unglücklicherweise ebenfalls unvollendet gelassen) von seinem Schüler Raschid Rida‘ unter dem Titel Tafsir al-Manar und ist von mir umfänglich verwendet worden. Siehe auch Raschid Rida‘, Tarikh al-Ustadh al-Imam asch-Schaykh Muhammad ‚Abduh (Kairo 1350-1367 H.), die maßgeblichste bisher veröffentlichte Biographie von ‚Abduh, sowie C.C. Adams, Islam and Modernism in Egypt (London 1933).

5 Etymologisch ist das Wort al-qur’an abgeleitet von dem Verb qara’a („er las“ oder „rezitierte“) und ist als „die Lesung (par excellence)“ zu verstehen, während das Nomen sura mit „Schritt (zu einem anderen Schritt führend“) und – bildlich – mit „Erhöhung in Stufen“ (vgl. Lane IV, 1465) übertragen werden könnte. Man beachte aber, daß das Wort qur’an, wenn es ohne den bestimmten Artikel al auftritt, gewöhnlich die Bedeutung von „Rezitation“ oder „Diskurs“ hat und entsprechend übertragen werden kann.